Moskau – Im Konflikt mit der Türkei um die Ausbeutung von Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer will jetzt auch Russland vermitteln. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte gestern bei einem Besuch in Zypern, „jede weitere Eskalation wäre inakzeptabel“ und die Türkei sowie Griechenland und Zypern sollten „alle Konflikte ausschließlich über einen Dialog auf der Grundlage des internationalen Rechts“ beilegen.
„Wir sind bereit, Unterstützung beim Zustandekommen dieses Dialogs zu leisten, wenn die Beteiligten das wünschen“, fügte Lawrow hinzu. Der russische Außenminister war zu Besuch in Nikosia und traf dort den zyprischen Präsidenten Nicos Anastasiades. Hintergrund war der 60. Jahrestag der zyprischen Unabhängigkeit.
Unterdessen dringt Außenamts-Staatsminister Michael Roth (SPD) auf eine gemeinsame europäische Linie angesichts des Konflikts. Es gehe auch darum, „dass wir uns als Europäische Union nicht spalten lassen“, sagte Roth anlässlich eines Treffens mit dem französischen Europa-Staatsminister Clément Beaune in Berlin. Ziel sei, gemeinsam eine politische Lösung zu finden.
Deutschland hatte in den vergangenen Wochen wiederholt versucht, zwischen den Kontrahenten zu vermitteln. Frankreich hatte unter anderem durch die Entsendung von Marineschiffen Solidarität mit Griechenland gezeigt. Es sei wichtig, „dass wir mit Geschlossenheit Solidarität üben mit einem EU-Mitgliedsland und dass wir eine klare Antwort finden gegenüber der Türkei“, sagte Roth.