NACH DEM BRAND

Dritte Nacht im Freien

von Redaktion

Nach der Brandkatastrophe im Lager Moria haben tausende Menschen die dritte Nacht in Folge im Freien verbracht. Verzweifelte Familien, viele von ihnen mit kleinen Kindern, schliefen wieder am Straßenrand. Am Freitag begannen die Behörden aber damit, hunderte Zelte in der Nähe des Hafens von Mytilini aufzubauen. Sie sollen auf einem umzäunten Gelände aufgestellt werden, rund drei Kilometer entfernt. Die Obdachlosen sollten „bald“ dorthin gebracht werden, hieß es aus Polizeikreisen.

Das Polizeiaufgebot auf der Insel wurde massiv verstärkt. Die Beamten brachten am Freitagmorgen elf neue Fahrzeuge und zwei Wasserwerfer auf die Insel. Zwei Polizeifahrzeuge versperrten den Migranten den Weg zum Hafen.

Inselbewohner errichteten unterdessen in der Nähe des Flüchtlingslagers Straßensperren. Sie wollen verhindern, dass das Lager wieder aufgebaut wird. Der Brand solle zum Anlass genommen werden, es „für immer“ zu schließen, sagte der Lokalpolitiker Vaguelis Violatzis. „Wir wollen kein neues Lager und wir werden uns allen Bauarbeiten entgegenstellen.“ Nach fünf Jahren sollten nun andere „diese Last tragen“.

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