Haftbefehl gegen Messer-Angreifer

von Redaktion

Ermittler im Fall Stolberg: War AfD-Werbung der Auslöser?

Stolberg – Die mutmaßlich islamistische Messer-Attacke im rheinländischen Stolberg steht nach Einschätzung von Ermittlern womöglich in Zusammenhang mit der Kommunalwahl in NRW. Der Vater des schwer verletzten 23-Jährigen sei auf einem Werbemotiv der AfD zu sehen gewesen, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft, deren Zentralstelle für Terrorismusverfolgung das Verfahren am Montag übernahm. Der mutmaßliche Täter habe „Allahu akbar“ („Gott ist groß“) gerufen. Gegen den 21-Jährigen wurde gestern Haftbefehl erlassen. Er soll im März schon einmal einen Menschen mit einem Messer attackiert und „Allahu akbar“ gerufen haben.

Der mutmaßliche Täter hatte in der Nacht zum Sonntag um 0.40 Uhr die Autotür des 23-Jährigen aufgerissen. Dann stach er mit einem Messer auf ihn ein. Das Opfer wurde laut Polizei schwer am Arm verletzt und musste operiert werden.

Der Vater des Opfers könnte Hintergrund für den Angriff gewesen sein, so der Sprecher der Behörde. Auf dem Motiv der AfD Stolberg waren fünf Männer zu sehen, dazu der Slogan „Auch Deutsch-Türken wollen Veränderung“. Den Ermittlern zufolge sagte der Vater aus, dass er keine Einwilligung für die Wahlwerbung gegeben habe. Der Vater ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Türke. Sein Sohn hat die deutsche Staatsangehörigkeit. Der Beschuldigte sei Deutsch-Iraker.

Die Ermittler hatten bereits am Sonntag von einem möglichen islamistischen Hintergrund gesprochen. Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte am Montag, dass der 21-Jährige bisher als Prüffall beim Staatsschutz lief und er jetzt zum Gefährder hochgestuft wurde.

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