London/Vilnius – Großbritannien und Kanada haben Sanktionen gegen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, dessen Sohn und sechs weitere Vertreter der Regierung verhängt. Für sie gelte ein Einreiseverbot, zudem würden ihre Vermögen eingefroren, teilte der britische Außenminister Dominic Raab am Dienstag mit. Dies sei eine „klare Botschaft“ an das „gewalttätige und betrügerische Regime“ in Belarus, dass beide Länder „die Ergebnisse dieser gefälschten Wahl nicht akzeptieren“.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will indes eine vermittelnde Rolle einnehmen und einen friedlichen Machtwechsel voranbringen. Nach einem Treffen mit der belarussischen Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja sagte er: „Wir werden auch als Europäer unser Bestes geben, um zu helfen und zu vermitteln“. Das Treffen fand gestern in Litauens Hauptstadt Vilnius statt. Dorthin war Tichanowskaja nach den Wahlen im August geflüchtet, auf Druck von Lukaschenkos Machtapparat. „Ich habe viel Respekt und Bewunderung für ihr Engagement“, sagte Macron. Tichanowskaja will nächste Woche nach Deutschland reisen und auch Angela Merkel treffen.