Berlin als Vermittler

von Redaktion

Belarussische Opposition will Merkels Hilfe

Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Dienstag die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja in Berlin empfangen. Bei dem 45-minütigen Gespräch habe sie abermals betont, dass die seit Wochen andauernden Proteste in Belarus kein „Kampf gegen Russland oder Europa“ seien, sondern eine Folge der Krise in der Ex-Sowjetrepublik selbst, schrieb die Bürgerrechtlerin im Nachrichtenkanal Telegram. „Wir möchten, dass Deutschland als eines der mächtigsten Länder der Welt bei Verhandlungen helfen kann“, hatte Tichanowskaja vor dem Treffen gesagt. „Jeder, der als Vermittler eintreten will, kann uns helfen.“

Sie sei dankbar, dass die EU Sanktionen gegen Personen aus dem Umfeld von Machthaber Lukaschenko verhängt habe. „Das ist ein Sieg, aber es ist ein kleiner Sieg. Die Liste muss erweitert werden“, sagte Tichanowskaja. Die 38-Jährige war in die Politik gegangen, nachdem ihr Mann, der als Blogger Korruption anprangerte, festgenommen worden war. Die Opposition sieht sie als Siegerin der Präsidentenwahl, die der langjährige Machthaber Alexander Lukaschenko mit 80 Prozent der Stimmen für sich entschieden haben will.  dpa

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