Washington – Nach seiner Covid-19-Erkrankung ist US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben nun „immun“ gegen das Coronavirus. Die Immunität sei für ihn wie ein „beschützender Glanz“, sagte Trump in einem telefonischen Interview mit dem Sender Fox News. Er fühle sich „fantastisch“..
Zuvor hatte sein Leibarzt erklärt, der Präsident sei nicht mehr ansteckend. Der jüngste Coronavirus-Test habe nach „gegenwärtig anerkannten Standards“ gezeigt, dass der Präsident „kein Übertragungsrisiko für andere mehr darstellt“, erklärte Mediziner Sean Conley in einem vom Weißen Haus verbreiteten Schreiben. Er berief sich auf Trumps Test vom Samstagmorgen. Trump hat schon ab heute wieder große Wahlkampfauftritte geplant. Am Samstag sprach er bereits von einem Balkon des Weißen Hauses aus knapp 20 Minuten lang zu mehreren Hundert Anhängern.
Trump könne nun, rund zehn Tage nach dem Auftreten erster Symptome, gemäß den Kriterien der Gesundheitsbehörde CDC seine freiwillige Quarantäne beenden, erklärte der Arzt. Die Tests im Verlauf seiner Erkrankung hätten eine stets abnehmende Viruskonzentration gezeigt. Er werde Trump, der wieder zu „seinem aktiven Terminplan“ zurückkehre, weiter beobachten.
Trump habe seit „weit mehr als 24 Stunden“ kein Fieber mehr, „alle Symptome“ hätten sich „verbessert“, schrieb der Arzt. Er machte allerdings keine Angaben dazu, welche Symptome bei Trump noch in welchem Maß feststellbar waren. Zudem schrieb Conley an keiner Stelle explizit, dass der jüngste Corona-Test bei Trump negativ ausgefallen war. Es schien daher auch möglich, dass der jüngste Test wegen einer geringen Viruskonzentration immer noch positiv war.
Trump war an Covid-19 erkrankt und wurde ab 2. Oktober drei Tage in einem Militärkrankenhaus behandelt. Dort gaben ihm Ärzte unter anderem das antivirale Medikament Remdesivir, Entzündungshemmer und einen experimentellen Antikörper-Cocktail. Die aggressive Behandlung ließ vielen Experten zufolge auf eine ernstere Erkrankung schließen.
Trumps Wahlkampfteam kündigte für Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils einen großen Wahlkampfauftritt des Präsidenten in den bei der Wahl wichtigen Bundesstaaten Florida, Pennsylvania und Iowa an.
Trump versprach bei dem Auftritt im Weißen Haus auch erneut, dass die Pandemie bald überstanden sein werde. „Sie verschwindet, und die Impfstoffe werden helfen und die Mittel zur Behandlung werden sehr viel helfen“, sagte Trump. Das „China-Virus“ werde „ein für alle Mal besiegt“ werden.
Daten der Universität Johns Hopkins zufolge haben sich in dem Land mit 330 Millionen Einwohnern bislang rund 7,7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wohl über 214 000 Menschen starben.
Der Streit um ein weiteres billionenschweres Corona-Konjunkturpaket geht derweil in die nächste Runde: Die Demokraten im Repräsentantenhaus lehnten einen Kompromissvorschlag der Regierung ab. Das Angebot biete keinen schlüssigen Plan, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Es ziele offenbar darauf ab, Trump vor der Wahl möglichst viel Geld zu verschaffen, kritisierte die Vorsitzende, Nancy Pelosi. Der Vorschlag der Regierung soll Medienberichten zufolge ein Volumen von 1,8 Billionen Dollar (1,5 Billionen Euro) haben. Die Demokraten hatten zuletzt ein Paket in Höhe von mehr als 2 Billionen Dollar vorgelegt. dpa