Paris – In der Nähe von Paris ist ein Lehrer vermutlich im Zusammenhang mit den umstrittenen Mohammed-Karikaturen auf offener Straße enthauptet worden. Nach der Tat am späten Freitagnachmittag nahe einer Schule in Conflans Saint-Honorine schaltete sich die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ein. Der von der Polizei angeschossene mutmaßliche Täter starb nach Angaben aus Justizkreisen.
Bei seinem Opfer handelt es sich laut Polizei um einen Geschichtslehrer, der seinen Schülern im Rahmen seines Unterrichts über Meinungsfreiheit die Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Die Polizei war nach Ermittlerangaben zu der Schule nordwestlich der französischen Hauptstadt gerufen worden, weil Augenzeugen einen Verdächtigen in der Nähe beobachtet hatten. Als die Beamten vor Ort eintrafen, fanden sie die Leiche des Lehrers.
Der mit einer Stichwaffe bewaffnete Täter bedrohte daraufhin die Polizisten, die ihn dann auf dem Gebiet der benachbarten Stadt Eragny anschossen. Aus Angst vor einer Sprengstoffweste sei der Umkreis abgesperrt worden, Sprengstoffexperten wurden hinzugezogen. Mehrere Medien berichteten, dass es sich bei dem Angreifer um einen 18-Jährigen handeln soll. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür nicht.
Bereits im September hatte es wegen der Neuveröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in „Charlie Hebdo“ einen Messerangriff mit zwei Verletzten in Paris gegeben. Bei dem Täter handelt es sich um einen 25-jährigen Pakistaner, der aus „Wut“ über die Darstellung des Propheten gehandelt haben will. 2015 hatten Islamisten einen Anschlag auf die „Charlie Hebdo“-Redaktion verübt und dabei zwölf Menschen getötet.