PRESSESTIMMEN
„Die Briten wollen als neuer Wettbewerber möglichst freie Hand, aber praktisch wie bisher Zugang zum größten Binnenmarkt der Welt. Dieser Widerspruch ist kaum aufzulösen. Je mehr die EU auf die Briten zugeht, desto größer die Gefahr für die Integrität des Binnenmarktes, der größte und vielleicht einzige Trumpf der Europäer.“
„Beide Seiten müssen im Gespräch bleiben, um noch bestehende Hindernisse zu überwinden. Doch die Zeit läuft ab und die Gefahr von Fehlkalkulationen ist groß. Johnson und Macron, sein wichtigster Widersacher, sollten sich keine Illusionen darüber machen, dass ein No Deal ein Versagen der Staatskunst wäre.“
Dass Ministerpräsident Rutte lange mit einem Eingreifen gewartet hat, ist verständlich. Es passt zu einer Gesellschaft, die großen Widerstand gegen Einschränkung der Freiheit durch autoritäre Maßnahmen leistet. Leider erweist sich diese Form des Liberalismus in der Coronakrise als unhaltbar. Die Regierung muss eingreifen, um so viel Freiheit wie möglich zu erhalten. Wenn sie den Bürgern zu viel Verantwortung überlässt, geraten die Infektionszahlen außer Kontrolle. Dann wären noch härtere Maßnahmen erforderlich.