Ein Gespenst geht um: Die Überlastung des Gesundheitssystems. Doch wie viele Neuinfektionen hält unser Land aus? Die Antwort auf diese Frage ist entscheidend – und kaum zu beantworten.
„Entscheidend für diese Frage ist die Zahl der stationär und insbesondere intensivmedizinisch behandlungsbedürftigen Patienten“, sagt Georg Baum, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Hinsichtlich der Kapazitäten an Intensivbetten sei Deutschland in einer weltweit einmaligen Versorgungssituation. Von mehr als 30 000 Intensivbetten sind laut Deutscher Interdisziplinärer Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) derzeit etwa 9400 (Stand Montag) frei. Zudem gibt es weitere 12 000 Betten, die im Notfall aktiviert werden können. „Zusätzlich haben wir gezeigt, dass wir circa 150 000 bis 200 000 normale Betten frei machen können“, erklärt Baum. Ihm bereitet eher die ausreichende Versorgung mit geschultem Personal Sorge. Noch ist es auf den Intensivstationen vergleichsweise ruhig. Rund 850 Corona-Patienten wurden zuletzt (Stand Montag) laut DIVI dort behandelt. Zum Vergleich: Mitte April waren es zeitweise mehr als 2500. Doch die Werte steigen. „Wir haben deutlich zunehmende Zahlen von Covid-Patienten im Krankenhaus“, sagt Baum. Vor zwei Wochen wurden nur rund 420 Corona-Patienten intensivmedizinisch betreut. Unsere Redaktion nimmt die Klinik-Situation ab sofort auch in den Zahlen-Kasten auf, den Sie täglich auf den Politik-Seiten finden (siehe rechts).