Opposition verschärft Gangart

von Redaktion

Belarus: Generalstreik und neue Proteste gegen Lukaschenko

Minsk – In Belarus ist ein landesweiter Generalstreik angelaufen, mit dem die Opposition den Druck auf den autoritär herrschenden Präsidenten Alexander Lukaschenko erhöhen will.

Während große Geschäfte und Apotheken in Minsk geöffnet waren, blieben am Montag viele kleine Läden geschlossen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Neben Angestellten gingen aus Solidarität auch tausende Studenten und Rentner auf die Straße. Am Sonntag war eine Frist abgelaufen, die die Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja dem Staatschef für dessen Rücktritt gesetzt hatte. „Heute beginnt der Streik des Volkes“, erklärte Tichanowskaja im Messenger-Dienst Telegram. Beschäftigte in staatlichen Unternehmen und Fabriken, Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen und Bergleute, Lehrer und Studenten nähmen an dem Streik teil, erklärte Tichanowskaja, ohne Angaben zur Zahl der Teilnehmer zu machen.

Sie lobte das „unglaubliche Maß an Solidarität“ und versprach, dass die Streiks fortgesetzt würden. Am Abend dankte Tichanowskaja allen Teilnehmenden: „Wir haben die Angst endgültig überwunden, dass das Regime den Protest unterdrücken kann“, schrieb sie auf Telegram. Die Oppositionspolitikerin rief auch Angestellte in der Privatwirtschaft, Geistliche und Sportler auf, sich dem Streik anzuschließen.

In den Online-Netzwerken veröffentlichten Oppositionsmedien Videos, die zahlreiche junge Menschen zeigen, die sich vor Universitäten versammelten oder Sitzstreiks abhielten. Mehrere Kundgebungen wurden von der Polizei aufgelöst. Es gab laut Menschenrechtsorganisation Wjasna 240 Festnahmen.

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