Grüne verlieren bei Stimmungstest

von Redaktion

Schwaches Ergebnis bei der OB-Wahl in Stuttgart

Stuttgart – In Stuttgart haben die Wähler am Sonntag über die Nachfolge des scheidenden Oberbürgermeisters Fritz Kuhn (Grüne) abgestimmt. Die Partei des Amtsinhabers hat dabei gegenüber der letzten Wahl vor acht Jahren deutlich verloren. Laut vorläufigem Endergebnis lag Grünen-Kandidatin Veronika Kienzle mit 17,2 Prozent der Stimmen auf Platz zwei und deutlich hinter dem CDU-Bewerber Frank Nopper (31,8 Prozent). Die Wahlbeteiligung lagt bei gut 51 Prozent, so hoch wie in Suttgart zuletzt in den 1990er Jahren.

Weil keiner der insgesamt 14 Bewerber die absolute Mehrheit erreichte, wird nun am 29. November erneut gewählt. Dann reicht die einfache Mehrheit der Stimmen zum Sieg. Kienzle forderte die anderen Bewerber, die nach Landeswahlrecht alle erneut antreten dürfen, dazu auf, sich ihrer Kampagne anzuschließen.

Die OB-Wahl in Baden-Württembergs Hauptstadt war vorab als Stimmungstest für die Landtagswahl im März eingeordnet worden. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an Kienzle gewesen. Die Grünen-Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte sollte möglichst Fritz Kuhn beerben. Der vormalige Bundestags-Frakionsvize der Grünen hatte vor acht Jahren 35 Prozent im ersten Wahlgang geholt. Im zweiten Durchgang wurde er dann mit Unterstützung der SPD zum ersten grünen Oberbürgermeister einer deutschen Landeshauptstadt gewählt. Seither erzielten die Grünen in Stuttgart weitere Erfolge. Bei der letzten Landtagswahl holten sie alle vier Direktmandate in der Stadt. Sollten sie den OB-Posten nun verlieren, könnte das als schlechtes Vorzeichen für die Landtagswahl im März 2021 interpretiert werden.  sr/dpa

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