Großbritannien rüstet auf

von Redaktion

Johnson erhöht Militärausgaben wie zuletzt im Kalten Krieg

London – Großbritannien will künftig wieder so viel Geld für Rüstung ausgeben wie zuletzt zum Ende des Kalten Krieges. „Die internationale Situation ist gefährlicher und kompetitiver als zu jeder anderen Zeit seit dem Kalten Krieg und Großbritannien muss zu seiner Geschichte und zu seinen Verbündeten stehen“, sagte der britische Premier Boris Johnson einer Mitteilung zufolge. „Um das zu erreichen, müssen wir unsere Ressourcen hochrüsten.“

Daher sollen zusätzlich zum angestrebten Militärbudget innerhalb der kommenden vier Jahre weitere 16,5 Milliarden Britische Pfund (knapp 18,5 Milliarden Euro) in die britische Armee fließen.

Zuvor hatte sich die Regierung bereits darauf verständigt, die Militärausgaben jährlich – abhängig von der jeweiligen Inflation – zu erhöhen. Auf aktuellen Prognosen basierend wäre das über den Zeitraum von vier Jahren hinweg bereits ein Anstieg um mehr als 24 Milliarden Pfund im Vergleich zum Budget des vergangenen Jahres. Auf einem solchen Niveau seien die Investitionen zuletzt vor 30 Jahren gewesen, hieß es.

Mit dem Geld sollen unter anderem eine neue Cyber-Abwehreinheit und auch Weltraumprojekte finanziert werden. Dabei sollen 10 000 neue Jobs entstehen. Großbritannien werde seine Position als Nato-Mitglied mit den größten Militärausgaben in Europa zementieren, hieß es in der Mitteilung.

Gestern wollte der Premier, der sich zurzeit in vorsorglicher Corona-Quarantäne befindet, dem Parlament seine Pläne genauer vorstellen. Zuvor hatte er sich bereits per Videoschalte den Fragen der Abgeordneten gestellt.

Mit den Investitionen will sich London offenbar auch als verlässlicher Partner der neuen US-Regierung unter dem künftigen Präsidenten Joe Biden präsentieren. Der britische Oppositionsführer Keir Starmer befürwortete die zusätzlichen Ausgaben für das Militär. Es fehle aber an einer „Strategie“.

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