Riad – Die führenden Wirtschaftsmächte wollen gemeinsam für eine gerechte Verteilung von erschwinglichen Corona-Impfstoffen auf der ganzen Welt sorgen. In der Abschlusserklärung ihres G20-Gipfels nahmen sie sich am Sonntagabend außerdem vor, alles zu unternehmen, um die schwer angeschlagene Weltwirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Beim Thema Klimaschutz tanzte wie immer in den vergangenen Jahren US-Präsident Donald Trump aus der Reihe. Er nutzte seinen voraussichtlich letzten Auftritt auf einer großen internationalen Bühne zu einer Attacke gegen das Pariser Abkommen zur Reduzierung der Erderwärmung. Es sei beschlossen worden, um „die amerikanische Wirtschaft zu töten“, schimpfte er in einem Video-Beitrag. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte nach dem Gipfel, um das Thema habe es bei dem Treffen keine Kontroverse gegeben. Zu Trump müsse man „aber von unserer Warte aus schon sagen, dass wir das anders sehen“. Trump hatte den Gipfel nach seinem Statement nicht viel länger verfolgt und war zum Golfen in seinen Golfclub im nahen Bundesstaat Virginia gefahren.
Hauptthema des zweitägigen Videogipfels war aber der Kampf gegen die Corona-Pandemie, die weltweit schon fast 1,4 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Die G20-Gruppe trat mit ihrer Abschlusserklärung Befürchtungen entgegen, dass arme Länder bei der Verteilung von Impfstoffen stark benachteiligt werden könnten. „Wir werden keine Mühe scheuen, um einen bezahlbaren und gerechten Zugang für alle Menschen sicherzustellen“, heißt es darin. Die Gruppe verpflichtete sich auch, die finanziellen Mittel für die internationale Initiative zur Verteilung von Impfstoffen (Covax) zu stellen. Dafür fehlen bis Ende 2021 sechs Milliarden US-Dollar. Das Virus unter Kontrolle zu bringen, sei der Schlüssel für die Erholung der globalen Wirtschaft, heißt es in der Erklärung. Armen Ländern werden weitere Schuldenerleichterungen in Aussicht gestellt. dpa/mm