„Wer ist schon Nawalny?“

von Redaktion

Putin weist Vorwürfe seines schärfsten Kritikers zurück

Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin sieht keinen Grund für eine Vergiftung seines Gegners Alexej Nawalny. „Wer ist er schon? Wenn das jemand gewollt hätte, dann hätte er das auch zu Ende geführt“, sagte der Kremlchef gestern bei seiner Jahrespressekonferenz. Putin reagierte damit auf Vorwürfe Nawalnys, ein „Killerkommando“ des Inlandsgeheimdienstes FSB habe ihn vergiften sollen. Russlands prominentester Regierungskritiker hatte Putin für den Mordanschlag verantwortlich gemacht.

Der Oppositionelle hatte mehrere mutmaßliche FSB-Agenten namentlich und mit Foto in einem Video beschuldigt, sie hätten auf ihn im August einen Anschlag mit einem Nervengift der Nowitschok-Gruppe verübt. Der chemische Kampfstoff ist international verboten.

Es handele sich hierbei um Material amerikanischer Geheimdienste, sagte der frühere FSB-Chef Putin. Er behauptete, US-Geheimdienste hätten Nawalny geholfen, die Behauptungen gegen russische Agenten aufzustellen. Der Kremlgegner hatte dagegen erklärt, die Verbindungsdaten und Reiselisten von FSB-Mitarbeitern stammten von in Russland auf dem Schwarzmarkt käuflichen Dateien.

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