Wiesbaden – Nach dem Anstieg der Corona-Infektionen steigt auch die Zahl der Todesfälle: Nach vorläufigen Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes sind Mitte November etwa neun Prozent mehr Menschen gestorben als im Schnitt der Vorjahre. Vor allem für Sachsen meldete Destatis am Freitag eine hohe Übersterblichkeit.
Bundesweit starben zwischen 16. und 22. November in Deutschland mindestens 19 600 Menschen, wie das Amt in Wiesbaden mitteilte. Basis ist eine Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen, die aktuell bis zur 47. Kalenderwoche zur Verfügung steht. Das Mittel der Jahre 2016 bis 2019 für diese Woche lag bei 17 977 Toten.
„Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen in Sachsen“, erläuterte das Demografie-Team von Destatis. „Die Differenz zum Durchschnitt der vier Vorjahre nimmt dort derzeit von Woche zu Woche deutlich zu.“ In der 41. Kalenderwoche lag die Zahl der Sterbefälle noch unter dem Durchschnitt – in der 47. Kalenderwoche um 46 Prozent darüber.
Das Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet für die 46. Kalenderwoche eine extrem hohe Übersterblichkeit für Belgien, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien. In anderen europäischen Ländern stellt man für diese Kalenderwoche maximal mäßige Übersterblichkeit fest. Die schwedische Statistikbehörde erklärte jedoch, dass im vergangenen Monat so viele Menschen gestorben sind wie in keinem November der letzten 100 Jahre.