Berlin – Wenn die AfD eine wirkliche Alternative zu den etablierten Parteien sein will, sollte sie sich aus Sicht ihres Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland nicht nach dem Verfassungsschutz richten. „Wir sollten das, was der Präsident des Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, sagt, nicht zum Maßstab unseres Handelns machen“, sagte Gauland. „Es gibt leider einige Leute bei uns, die zu stark in Richtung des Verfassungsschutzes denken; so kann man aber keine echte Opposition sein.“
Haldenwang hatte nach Angaben von Teilnehmern bei der Innenministerkonferenz durchblicken lassen, dass seine Behörde wohl noch im Januar in der Frage einer Verdachtsbeobachtung der Gesamtpartei AfD eine Entscheidung fällen will.
Harsche Kritik übte Gauland am Stil des AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen. Der hatte bei der Eröffnung des Bundesparteitages in Kalkar Ende November jene Parteifreunde scharf angegriffen, „die nur allzu gerne rumkrakeelen und rumprollen“ oder die, wie Gauland, Begriffe wie „Corona-Diktatur“ verwendet hatten. Gauland sagte, Meuthen habe „eine Rede gehalten, mit der er die Hälfte der Partei beschädigt hat. Warum, das habe ich bis heute nicht verstanden.“ Er habe seither aber auch nicht mehr das Gespräch gesucht.