Impf-Start in Deutschland

Ein Tag der Hoffnung

von Redaktion

KLAUS RIMPEL

Weniger Impfdosen als zunächst erhofft, Wirrwarr um die telefonische Anmeldung, mangelnde bundesweite Einheitlichkeit: Der Start der Mission „Corona besiegen“ verlief holprig. Und es ist zu erwarten, dass weitere Rückschläge drohen: Bei der Masse an Impfungen von Hochbetagten ist zu befürchten, dass es auch Todesfälle geben wird, die Impfgegner als willkommenes Futter für Panikmache missbrauchen werden. Zudem wird es Berichte über Nebenwirkungen geben.

Trotzdem: Dieser weihnachtliche Kraftakt, mit dem die größte, weltweite Impfaktion der Menschheitsgeschichte nun auch bei uns eingeleitet wurde, ist kein Anlass für Mäkeleien. Es ist vielmehr ein Tag der Hoffnung. Die Impfung der 101-jährigen Edith Kwoizalla ist der Anfang vom Ende einer Pandemie, die unser Privatleben und unseren Wohlstand bedroht wie kein anderes Ereignis seit dem Zweiten Weltkrieg. Es ist ein Triumph der Wissenschaft und auch der globalen Zusammenarbeit, dass in Rekordzeit gleich mehrere unterschiedlich funktionierende Impfstoffe hergestellt wurden.

Diese Geschwindigkeit macht vielen Sorge: Wurde im Wettlauf der Pharmakonzerne geschludert? Doch tatsächlich wurde nur die Bürokratie beschleunigt. Für die Sicherheit des Biontech/Pfizer-Serums spricht zudem, dass die Zulassungsbehörden in USA, Europa oder Israel unabhängig voneinander die Wirksamkeit bestätigt haben. Eine neuartige Impfung hat Risiken, das ist wahr – aber es ist ein verschwindend geringes Risiko verglichen mit dem, schwer an Corona zu erkranken.

Klaus.Rimpel@ovb.net

Artikel 11 von 11