Rom – Inmitten der Corona-Pandemie droht Italiens Regierungskoalition das vorzeitige Aus: Gegen den Widerstand seines Juniorpartners Italia Viva (IV) will der italienische Regierungschef Giuseppe Conte im Kabinett seinen Wiederaufbauplan durchsetzen, um Darlehen und Kredite von der EU in Höhe von mehr als 200 Milliarden Euro zu erhalten. Der IV-Chef und frühere Ministerpräsident Matteo Renzi drohte in dem Streit mit dem Rückzug seiner Partei aus der Regierungskoalition.
Es sei „ziemlich klar“, wie sich die Dinge entwickeln würden, sagte ein Abgeordneter der linksliberalen Demokratischen Partei (PD). Er rechne damit, dass die beiden IV-Minister ihre Ämter nach der Kabinettssitzung niederlegen würden. Renzis Partei ist zwar klein, sie ist aber nötig für die Regierungsmehrheit im italienischen Senat.
Renzi befürchtet eine Verschwendung der Millionen-Hilfen aus Brüssel und kritisiert, dass zu wenige langfristige Investitionen, etwa zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, vorgesehen sind.