Das US-Unternehmen Pfizer verringert kurzfristig für drei bis vier Wochen die Lieferungen von Impfstoff seines deutschen Kooperationspartners Biontech an Deutschland und weitere europäische Staaten. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mit. Grund seien Umbaumaßnahmen im Pfizer-Werk im belgischen Puurs.
Die Minister von Bund und Ländern nähmen „diese sehr kurzfristige wie unerwartete Mitteilung der (EU-)Kommission und von Pfizer mit Bedauern zur Kenntnis“, hieß es weiter. Die Liefermengen seien zuvor von dem Unternehmen verbindlich zugesagt worden. Nach Abschluss der Arbeiten wolle Pfizer ab Mitte Februar in Puurs mehr Impfstoff herstellen als bisher. Von der Kürzung noch nicht betroffen ist demnach die für Montag geplante nächste Lieferung an Deutschland, die nach den bisherigen Plänen rund 670 000 Impfdosen umfassen sollte. Auch die Gesamtmenge der geplanten Lieferungen im ersten Quartal bleibe bestehen. Die einzelnen Impfungen verschieben sich allerdings – in einer Pandemie, in der jeden Tag über 1000 Patienten in Deutschland sterben, ist das folgenschwer. In Bayern ist für das Wochenende noch genug Impfstoff da, alle Termine würden eingehalten, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Auch die Zweitimpfungen seien gesichert. Alles Weitere ist jedoch offen.
Aus dem Pfizer-Werk in Puurs werden weltweit alle Länder außer den USA mit dem Biontech-Impfstoff beliefert. Wie groß nun die Lieferausfälle wirklich werden, teilte das Gesundheitsministerium zunächst nicht mit. Laut „Bild“ könnten einige Lieferungen sogar ganz ausfallen. Insgesamt gehe es um bis zu 2,6 Millionen Impfdosen. Dafür gab es zunächst keine Bestätigung.