Moskau – Mit Massendemonstrationen, Enthüllungsvideos und nicht zuletzt durch seine eigene Verhaftung schafft es der wichtigste Gegner von Russlands Präsident Wladimir Putin, Alexej Nawalny, den Kreml auch aus seiner Gefängniszelle heraus unter Druck zu setzen. Der Kampf des Oppositionspolitikers gegen die Regierung dürfte aber langwierig und vor allem gefährlich werden.
Für kommendes Wochenende haben Nawalny-Unterstützer erneut landesweit zu Protesten aufgerufen. Auch wenn die russische Regierung die Ereignisse kleinzureden versucht – für sie ist die Protestbewegung alles andere als unbedeutend. Im September stehen in Russland Parlamentswahlen an und die Kreml-Partei Geeintes Russland hat massiv an Unterstützung verloren.
Das vom Nawalny-Team veröffentlichte Video über einen Luxus-Palast wurde inzwischen 86 Millionen Mal angeklickt. Am Montag sah sich der Präsident sogar zu einer persönlichen Stellungnahme genötigt: „Nichts von dem, was hier als mein Besitz aufgeführt wird, gehört mir oder meinen engen Verwandten, und das hat es auch niemals“, sagte Putin während eines Video-Gesprächs mit Studenten. Zu den Massenproteste sagte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow: „Es sind wenige Menschen auf die Straße gegangen, viele Menschen wählen Putin.“