Mehr Fälle häuslicher Gewalt

von Redaktion

Sozialministerin fürchtet Dunkelziffer – Testkonzept für Kitas

München – Obwohl die Frauenhäuser in Bayern auch während des zweiten Lockdowns nicht mehr Hilferufe von Frauen verzeichnet haben, ist Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) besorgt. „Es ist zu befürchten, dass die Dunkelziffer hoch ist“, sagte sie am Freitag. Da die Nachfrage an Beratungen gestiegen ist, sei zu befürchten, dass mehr Frauen Hilfe wegen häuslicher Gewalt brauchen.

Das Sozialministerium hatte seit Beginn der Pandemie vier Blitzumfragen bei den Verbänden gestartet, die Hilfe bei häuslicher Gewalt anbieten. Die letzte Ende 2020 hatte ergeben, dass sich die Zahl der Anfragen und Notrufe leicht erhöht hat. „Jeder, der Hilfe braucht, muss sie schnell bekommen“, betonte Trautner. Die Förderung für die Frauenhäuser sei schon vor der Pandemie erhöht worden, der Personalschlüssel wurde aufgestockt.

Wegen der geschlossenen Schulen und Kitas habe sie unzählige Zuschriften von Familien bekommen, berichtete Trautner. Sie hofft auf eine schnellstmögliche Öffnung der Kitas, sagt sie. Sobald Lockerungen möglich seien, müssten Kitas und Schulen Priorität haben. Gleichzeitig müssten die Erzieher bestmöglich geschützt werden. Trautner arbeitet mit ihren Kollegen aus Gesundheits- und Kultusministerium an einem Testkonzept für die Kitas. Man befinde sich in der finalen Abstimmung.  kwo

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