San Francisco – Der frühere US-Außenminister George Shultz, der als Brückenbauer Richtung Moskau in die Geschichtsbücher einging, ist tot. Shultz sei im Alter von 100 Jahren gestorben, teilte die Hoover Institution in Kalifornien mit. Shultz hatte unter dem republikanischen Präsidenten Ronald Reagan von 1982 bis 1989 als Außenminister gedient. In dieser Zeit gelang es ihm, die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion abzubauen.
Nur wenige hätten so viel dazu beigetragen, die „Ausrichtung der amerikanischen Diplomatie und des amerikanischen Einflusses im 20. Jahrhundert zu gestalten“, erklärte US-Präsident Joe Biden. Er bedaure es, dass er in seinem Amt nicht von Shultz’ „Weisheit“ profitieren könne, wie es viele seiner Vorgänger getan hätten. US-Außenminister Antony Blinken würdigte Shultz als „Legende“ und „Visionär“. Die Hoover Institution, eine an der Universität Stanford angesiedelte Forschungsstelle, bezeichnete Shultz als einen der größten politischen Strategen aller Zeiten. Als Michail Gorbatschow 1985 die Führung der Kommunistischen Partei in der Sowjetunion übernahm, sah Shultz darin eine Chance für eine Annäherung.