WIE ICH ES SEHE

Sonntag ist Sankt Valentin – der Tag der Liebenden

von Redaktion

„Die Liebe hemmet nichts, sie kennt nicht Tür noch Riegel. Und drängt durch alles sich…“ Das hat der Pfarrer Matthias Claudius aus Wandsbek schon 1797 gedichtet. Und weil es so ist, bleibt es selbstverständlich, dass nicht einmal das Elend der Corona-Epidemie eine Chance hat, die Zuwendungen unter Liebenden am Valentinstag zu behindern. Im Gegenteil kann die böse Lockdown-Macht, die uns auferlegt ist, eine junge Liebe sogar befördern. Und da der 14. Februar in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, ist auch mehr Zeit als sonst, an diesem Valentinstag unsere Liebe voll erblühen zu lassen.

Hin wie her werden sich Valentin und Valentina kleine Liebesgrüße schicken und Geschenke austauschen. Als gelungene Überraschung am Morgen passt auch ein Gruß in der Heimatzeitung wie: „Liebster Schatz, wir leben, um uns zu lieben“. Oder ganz modern eine vertrauliche SMS: „Schnecki – danke für neun wunderbare Jahre, Dein Bärli!“ Dazu gehen Blumen natürlich immer. Der Blumenhändler um die Ecke hat den Valentinstag bestimmt nicht vergessen. Man kann online oder telefonisch dort vorbestellen und dann abholen.

Klar, der Lunch oder das abendliche Dinner beim Italiener oder der gemeinsame Besuch im Lieblingskino muss diesmal ausfallen. Umso schöner aber ist doch ein romantisches Essen zu Hause mit einem echten Liebesgericht voller Würze und einem Liebesfilm danach im kuscheligen Heimkino.

Schüchterne Liebende, die bisher noch gar nicht gewagt haben, ein intimes Date zu Hause vorzuschlagen, können dank Corona die Angebetete nun viel einfacher dorthin einladen, weil ja alles andere nicht geht. Wer schon vertraut ist, sollte morgens am Bett der Geliebten erscheinen zu einem Brunch im Bett – ohne jeglichen Zeitstress. Draußen verpasst man ja ohnehin nichts bei diesem Wetter. Das kann sich glücklich entwickeln zu einem Wellness-Tag im hauseigenen Bad. Viel animierender kann das sein, als ein Luxus-Spa in einem Hotel, das man in anderen Zeiten vielleicht zum Skiurlaub über Fasching gebucht hätte. Auf dem Rand der Badewanne sollte noch Platz für ein Glas Sekt sein. Valentin kann für seine Valentina dann den Weg zurück zum Schlafzimmer mit Rosen auslegen, die am Ende ein Blumenherz auf dem Kopfkissen bilden.

Auch wenn der Winter uns in diesem Jahr fest im Griff hat, so ist doch Mitte Februar immer auch die Zeit, in der bald die ersten Schneeglöckchen und Winterlinge als Frühlingsboten erscheinen in unseren vom Eis befreiten Gärten und Parkanlagen. Die beste Zeit ist das für jede neue Liebe im Frühling des ganz jungen Lebens. Eine zufällige Begegnung, ein Blick in die Augen, zwei Hände, die sich berühren – schon ist das Wunder geschehen und unser Leben von Grund auf verändert. Denn die Liebe, heißt es am Ende im Gedicht von Claudius, „sie ist ohn´ Anbeginn, schlug ewig ihre Flügel und schlägt sie ewiglich!“

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VON DIRK IPPEN

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