Das sagt die Weltpresse zur virtuellen Siko

von Redaktion

Der Blick auf München: „Feier vergangener Zeiten“ oder „schmerzlich vermisste Partnerschaft“?

„Wer erwartet hatte, der Nachfolger des Allianzverächters Donald Trump werde ganz andere Töne anschlagen als sein Vorgänger, der wurde nicht enttäuscht. Biden bekräftigte Wert und Bedeutung der transatlantischen Partnerschaft auf eine Weise, die man zuletzt schmerzlich vermisst hatte.“

FAZ „Der Westen hielt einen Zoom-Call ab. Doch dem Anlass wohnte etwas Nostalgisches inne: Er wirkte über weite Strecken wie eine Feier vergangener Zeiten, die trotz der Abwahl von Trump nicht wiederkommen werden. Eine Bekenntnisfeier des alten Westens. Die Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft waren dagegen eher rar. (…) Wenn jemand aus 2015 ins Jahr 2021 teleportiert worden wäre und die Rede von Biden gehört hätte, wäre sie wohl als gänzlich belanglos erschienen – Biden bestärkte vor allem Bündnisse und Werte, die einst selbstverständlich waren.“

Der Spiegel (online)

„Die Rückkehr der USA zum Multilateralismus und zur atlantischen Allianz ist zu begrüßen, aber gleicht die Schwäche der Europäer nicht aus. Sie ist auch unter Biden nur geborgte Zeit, ein unsicheres Versprechen, das bis zur nächsten Wahl in den USA reichen mag. Europa braucht klare Prinzipien und Mut zur politischen Konfrontation. Nur ein kleiner Kreis williger Staaten wird Europas Außenpolitik führen. Und nur mit einem Hightech-Militär sind sie glaubwürdig.“

NZZ am Sonntag (Zürich)

„Mit seinen Reden auf dem G7-Gipfel und der Münchner Sicherheitskonferenz schlug Biden den Demokratien eine neue Agenda vor: die Pandemie besiegen, die Wirtschaft wieder aufbauen und das Klima schützen, um die Herausforderung der vierten industriellen Revolution zu meistern und den Angriff von Autokratien, beginnend mit Russland und China, abzuwehren. (…) Der neue Mieter im Weißen Haus beschränkt sich nicht darauf, die Fehler seines Vorgängers zu korrigieren.“

La Repubblica (Rom)

„Schon als Senator und Vize-Präsident war Joe Biden einer von ganz wenigen in Washington, die wirklich Gipfel genossen haben – er war heiß drauf, bei der Münchner Sicherheitskonferenz aufzutauchen, wo sich Europas diplomatische und militärische Elite trifft. Vor zwei Jahren kam er sogar als Privatmann nach München, schulterklopfend suchte er seinen Weg durch den vollgepackten Bayerischen Hof und versicherte den Alliierten, die Trump-Ära werde enden – irgendwann. Bei seiner Rückkehr am Freitag war seine Botschaft klar: Die Zeit der ,America-first-Diplomatie‘ ist vorbei.“

New York Times

Merkel, die ein angespanntes Verhältnis zu Trump hatte, machte keinen Hehl aus ihrer Vorliebe für eine amerikanische Außenpolitik, die von Bidens Weltbild geprägt ist.“

Washington Post

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