München – Aus der CSU kommen ungewöhnlich schroffe Angriffe auf den Chef des Koalitionspartners Freie Wähler. „Ich kenne niemanden, der sich in der Corona-Krise öfter korrigieren musste als Hubert Aiwanger“, sagte der Landesvorsitzende der Jungen Union, der Europaabgeordnete Christian Doleschal, unserer Zeitung. Er wirft ihm vor, „leere Versprechungen zu verheißen und überhöhte Hoffnungen zu schüren“. Aiwanger solle „seinen billigen Populismus einstellen“.
Die Freien Wähler sind eine treibende Kraft für ein schnelleres Lockern der Corona-Regeln. Doleschal hält Aiwanger vor, wöchentlich mit unrealistischen Vorstößen für „Verwirrung und Verdruss“ zu sorgen. Der JU-Chef zitiert die Aussagen, es werde keine zweite Welle geben, für Weihnachtsmärkte, ein Mini-Oktoberfest sowie offene Restaurants an Weihnachten, im Januar und dann zumindest an Ostern.
Beim digitalen politischen Aschermittwoch hatten sich die Koalitionspartner noch einigermaßen geschont. Aiwanger warnte die CSU in seiner Rede vor einer Annäherung an die Grünen. Inhaltliche Debatten um schnellere Öffnungen treiben allerdings auch die CSU intern um. cd