Es wird warm in Bayern. Und so verlockend das nach einem kalten Corona-Winter klingt – es ist keine gute Nachricht. Es lässt sich leicht verdrängen in Zeiten einer Pandemie, aber mit der globalen Erwärmung rollt ein Problem auf uns zu, dessen Auswirkungen schon heute auf dem Acker und im Wald zu sehen sind. Die Ernte vertrocknet, die Bäume sterben ab. Und es wird nicht besser, wenn die Probleme auf die lange Bank geschoben werden.
Nun mag man zurecht argumentieren, der Klimaschutz müsse global angepackt werden. Aber es reicht nicht, die Verantwortung nach Brüssel, Washington oder Peking abzuschieben. Im Kleinen kann auch in Bayern am großen Rad der Klimapolitik gedreht werden. Leider beschränkt sich die Staatsregierung hier bislang auf ein wachsweiches Klimaschutzgesetz ohne verbindliche CO2-Einsparziele. Für eine CSU, die unter Markus Söder für sich reklamiert, die Umweltpolitik wiederentdeckt zu haben, ist das zu wenig.
Die Opposition lauert bereits – und feilt dem Vernehmen nach am nächsten Volksbegehren, diesmal zum Klimaschutz. Wie das enden kann, haben die langen Schlangen vor den Rathäusern beim Bienen-Begehren gezeigt. Wenn die Staatsregierung sich hier nicht die nächste Ohrfeige einfangen will, muss Söder seinen großen Worten zum Klimaschutz auch Taten folgen lassen.
Dominik.Goettler@ovb.net