Die Gendersternchen blühen

Danke Audi, danke ZDF!

von Redaktion

GEORG ANASTASIADIS

Es gibt auch noch gute Nachrichten in diesem tristen Corona-Frühling. Nicht nur die Krokusse blühen, sondern auch die Unterstriche und Gendersternchen. Blühende Landschaften, so weit das Auge reicht: Mitarbeiter von Audi heißen künftig „Audianer_innen“, verkündete gestern freudig das Ingolstädter Unternehmen. Auch die katholische Kirche sieht sich – endlich, endlich! – an der Spitze des Fortschritts marschieren: „Neue Kirchenmusiker*innen“ begrüßt stolz das erzbischöfliche Ordinariat München und Freising. Wer mag da schon kleinlich herumnörgeln, dass sich Frauen mit dem Priester*innendienst noch ein paar Jahrhunderte gedulden sollen? Nur keine falsche Hast! Kompromisslos progressiv hingegen ist wie immer die Duden-Redaktion, die jetzt Gäste und Gästinnen willkommen heißt. Ein wenig ins Stocken gerät die neue Gender-Gerechtigkeit noch bei Claus Kleber und Marietta Slomka im ZDF-„heute journal“: Hier wimmelt es seit einiger Zeit nur so von duftenden *innen, doch so schöne neue Wörter wie Mörder*innen, Betrüger*innen und Verbrecher*innen hört man noch viel zu selten. Na ja, Rom wurde auch nicht über Nacht erbaut.

Mag das mit dem Impfen vorn und hinten nicht funktionieren, mögen die Bundeswehr-Flieger*innen am Boden bleiben und andere neuerdings die hipperen Öko-Autos bauen: In den Königskategorien „geschlechtergerechte Sprache“, „Rettet die Bienen“ und „Wider die rassistische Mohren-Apotheke“ macht uns Deutschen so schnell keiner was vor. Danke Audi, danke katholische Kirche, danke ZDF!

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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