„Konstruktionsfehler“ beim KSK

von Redaktion

Prüfbericht des Inspekteurs listet zahlreiche Missstände auf

Berlin – Die Vorfälle im Kommando Spezialkräfte (KSK) werden in der Bundeswehr-Führung als Beleg für langjährig geduldete Konstruktionsfehler in der Eliteeinheit betrachtet. „Die Ursachen, die zu den Fehlentwicklungen und Missständen geführt haben, reichen weit in die Vergangenheit zurück“, heißt es in einem internen Schreiben, mit dem der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Anton Mais, den Generalinspekteur Eberhard Zorn über den Sachstand der Aufklärung informiert.

Im Zusammenhang mit dem Fund eines Waffenverstecks bei einem KSK-Soldaten im Mai vergangenen Jahres schreibt Mais von „Vorgängen in nie vorstellbarer Dimension“. In den vergangenen Jahren ist das KSK von mehreren Skandalen erschüttert worden, bei denen es um rechtsextremistische Vorfälle ging.

Der aktuelle KSK-Kommandeur Markus Kreitmayr hat das Kommando 2018 übernommen und soll einen Reformprozess leiten, der nun ins Schlingern geraten ist. Dem Brigadegeneral wird angelastet, dass seine Soldaten von März bis Mai vergangenen Jahres gehortete oder womöglich auch gestohlene Munition in Kisten („Amnestie-Boxen“) werfen konnten, ohne dass es Konsequenzen gab. Heute will Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer Fachpolitikern im Bundestag den Stand der Aufklärung präsentieren.

Mais schreibt, er komme zu dem Schluss, dass unter anderem durch „organisatorische Fehlansätze in der Grundaufstellung des KSK, kontinuierliche Ausbildungs-, Übungs- und Einsatzdruck auf höchstem Niveau“ über Jahre hinweg „Orientierung, Maß und Mitte“ verloren gegangen seien.

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