Harrys und Meghans Interview

Angriff aus der Schmollecke

von Redaktion

CLAUDIA MUSCHIOL

Es war weniger skandalös, als viele im Vorfeld erwartet hatten: Aber Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan haben sich mit ihrem Interview bei Oprah Winfrey sicher viele Sympathien verspielt. Schon im Vorfeld gerieten sie in der britischen Öffentlichkeit schwer unter Beschuss.

Und man fragt sich: Warum das Ganze? Warum teilen die beiden, die einerseits so sehr auf ihre Privatsphäre bedacht sind, ausgerechnet jetzt verbal dermaßen gegen das Königshaus aus? Seit seinem Rückzug aus der „Firma“ zieht sich das Paar in die Schmollecke zurück und taucht in schöner Regelmäßigkeit mit gezielten Spitzen gegen sein altes Leben wieder auf. Dass Meghan nicht wusste, worauf sie sich eingelassen hat, als sie aus den Fernsehstudios in den Buckingham-Palast übersiedelte, mag man allerdings nur schwer glauben. Es ist nicht erst seit Prinzessin Diana kein Geheimnis, dass das Leben im britischen Königshaus neben dem Luxus von Pflichten und Entbehrungen bestimmt ist. Nur die goldenen Löffel zu erwarten, wenn man plötzlich Prinzessin spielt, ist naiv.

Spannend bleibt nun, ob und wie der Hof auf die Rassismusvorwürfe des Paares reagiert. Von der Queen war zu hören, das Interview werde vom Hof nicht kommentiert. Das hat gute alte Tradition und ist wahrscheinlich auch das Schlaueste, was man dort machen kann. Für den königlichen Familienfrieden dürfte die Aktion von Meghan und Harry ein weiteres Mal aber kaum zuträglich gewesen sein.

Claudia.Muschiol@ovb.net

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