Chinas Weltmachtambitionen

Und die Antwort des Westens?

von Redaktion

ALEXANDER WEBER

Das verbale Säbelrasseln von Chinas Präsident Xi, der das Militär seines Landes zur Kampfbereitschaft aufruft, ist, so muss man befürchten, mehr als bloße politische Kraftmeierei. Nicht, dass das selbstbewusste Reich der Mitte eine militärische Auseinandersetzung gegen die westliche Führungsmacht USA anstreben würde. Aber zur Arrondierung seiner regionalen Interessen setzt Peking immer unverhohlener auch auf die militärische Karte. US-Admiral Philip Davidson erklärte gestern im Senat in Washington, man gehe davon aus, dass die kommunistische Führung Chinas bis 2027 die demokratische Republik Taiwan überfallen und „wiedervereinen“ will. Das entspricht der Strategie Xi Jinpings, der bereits früh nach seinem Amtsantritt erklärte, das Taiwan-Problem nicht mehr künftigen Generationen überlassen zu wollen.

Mindestens so groß wie die Gefahr für Taiwan ist für den Westen die Herausforderung durch jenen Kampf, der längst tobt: der Propagandakrieg. Rund um den Globus versucht Peking, seine Botschaft von der künftigen Weltmacht Nummer 1, nämlich China, zu verbreiten. Dies geschieht bereits erfolgreich durch strategische wirtschaftliche Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Aber auch durch Propaganda in sozialen Netzwerken und Medien des Westens. Das Gefährliche: China folgt einer langfristigen Strategie. Höchste Zeit, dass Europa und Amerika ihr eine demokratisch-freiheitliche entgegensetzen.

Alexander.Weber@ovb.net

Artikel 1 von 11