Spanien legalisiert die Sterbehilfe

von Redaktion

Madrid – Das spanische Parlament hat die Legalisierung der Sterbehilfe gebilligt. Im Abgeordnetenhaus votierte eine deutliche Mehrheit von 202 Abgeordneten für das Gesetz, 141 Abgeordnete der konservativen und rechtsextremen Parteien stimmten dagegen, zwei Abgeordnete enthielten sich. Spanien ist damit eines von wenigen Ländern, in dem todkranke oder von unerträglichen Schmerzen geplagte Patienten ihrem Leiden ein Ende setzen dürfen. Erlaubt ist dem Gesetz zufolge sowohl die bewusste Herbeiführung des Todes durch medizinisches Personal als auch Unterstützung dabei, wenn Sterbewillige ihrem Leben selbst ein Ende setzen wollen.

Mit diesem Gesetz „kommen wir einer humaneren und gerechteren Gesellschaft näher“, sagte die sozialistische Gesundheitsministerin Carolina Darias mit Verweis auf „die Menschen, die sich in einer Situation großen Leids befinden, und ihre Familien“. Von konservativen Parteien sowie der katholischen Kirche wird das Gesetz abgelehnt. Die rechtsextreme Vox-Partei will vor das Verfassungsgericht ziehen.

Das Gesetz soll im Juni in Kraft treten. Sterbewillige müssen spanische Staatsbürger sein oder im Land wohnen. In Europa ist Spanien das vierte Land nach den Niederlanden, Belgien und Luxemburg, in dem Sterbehilfe erlaubt ist. Das Parlament in Portugal hatte im Januar für eine Legalisierung der Sterbehilfe gestimmt, das Verfassungsgericht fordert jedoch Nachbesserungen.

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