Prinz Philips Beerdigung

Ein Abschied mit Haltung

von Redaktion

CLAUDIA MUSCHIOL

Wieder einmal waren die Augen der Welt am Samstag auf die Queen gerichtet. Und man musste fast mit leiden, als die britische Monarchin ganz alleine in der ersten Reihe der St.-Georgs-Kapelle um die Liebe ihres Lebens trauerte – den Mann, für den sie schwärmte, seit sie 13 und mit dem sie fast 74 Jahre verheiratet war. „Das einsamste Lebewohl“, titelte der „Sunday Mirror“ zu dem traurigen Foto der Monarchin, die diesen Mittwoch ihren 95. Geburtstag feiert.

Doch auch in diesen Stunden der Trauer zeigte Elizabeth II. das, was von ihr erwartet wurde, was man schon immer von ihr gewohnt ist – und wofür man ihr durchaus Respekt zollen kann: Haltung. Den Weg vom Auto zu ihrem Platz und wieder hinaus ging sie, den Erzbischof von Canterbury und den Dekan von Windsor an ihrer Seite, auch an diesem schweren Tag, ohne gestützt zu werden. Sie saß tapfer vorn in der Kirche und verfolgte aufmerksam – vielleicht mit ein paar Tränen in den Augen – den Trauergottesdienst.

Eine Königin zeige keine Gefühle, das war schon immer ihr Leitspruch. Das verlangt ihr Job von ihr, und darin hat sie jahrzehntelange Übung. Auch an diesem vielleicht traurigsten Tag ihres Lebens. Und so wird es auch weitergehen. Royale Beobachter sind sich sicher, dass die Queen nicht abdanken wird. Sie wird weiter machen – getreu ihres Credos: „Never complain, never explain“. „Niemals beschweren, niemals rechtfertigen.“

Claudia.Muschiol@ovb.net

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