Bundeswehr zieht früher ab

von Redaktion

Afghanistan: Ärger um neue Vorgaben aus den USA

Berlin – Die Bundeswehr bereitet auf Drängen der US-Regierung einen deutlich schnelleren Abzug aus Afghanistan vor. Das Verteidigungsministerium informierte die Fachpolitiker im Bundestag, dass die Kräfte der Nato-Mission „Resolute Support“ das Land bereits zum 4. Juli verlassen könnten. Wegen des um zwei Monate vorgezogenen Termins könne es Engpässe im Rücktransport von Material geben, das man notfalls zurücklassen müsse.

Die USA als größter Truppensteller hatten sich bisher auf einen Abzug bis zum 11. September festgelegt, dem 20. Jahrestag der Terroranschläge des islamistischen Netzwerks Al-Kaida in den USA. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte Mitte August als Termin für den Abzug der Bundeswehr genannt, der von den zuletzt abrückenden US-Kräften geschützt werde.

„Zurzeit gehen die Überlegungen im Hauptquartier Resolute Support in Kabul in die Richtung, den Abzugszeitraum zu verkürzen. Es wird der 4. Juli als Abzugsdatum erwogen“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. „Die beteiligten Nationen prüfen zurzeit die daraus resultierenden Herausforderungen und Folgen.“ Es gebe noch keine endgültige Entscheidung. Es sei „einfach nur unwürdig“, sich nach 20 Jahren bei der Frage des Abzugs an den symbolischen Feiertagen der USA ausrichten zu müssen, sagte die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann mit Blick auf den US-Nationalfeiertag am 4. Juli.

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