Kopf-an-Kopf-Rennen in Albanien

von Redaktion

Ministerpräsident Edi Rama muss um dritte Amtszeit bangen

Tirana – Bei der Parlamentswahl in Albanien zeichnet sich am Sonntagabend ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab: Zwar haben die regierenden Sozialisten um Ministerpräsident Edi Rama wohl die meisten Stimmen erhalten. Aber die vereinte Opposition liegt laut einer Prognose des TV-Senders Ora News vom Sonntagabend knapp vorn. Die Zahlen basieren auf Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe.

Demnach würden die regierenden Sozialisten mit 46 Prozent wieder die relativ stärkste Kraft. Die oppositionellen Demokraten folgten ihnen aber dicht mit 44 Prozent, während die mit ihnen verbündete Sozialistische Bewegung für Integration (LSI) auf sechs Prozent kam. Es wird nun von der konkreten Verteilung der 140 Mandate abhängen, ob der sozialistische Ministerpräsident Edi Rama eine dritte Amtszeit in Folge antreten kann.

Albanien ist politisch tief gespalten. Die verfeindeten Lager sprechen einander die Daseinsberechtigung ab. Die Opposition wirft Rama Wahlbetrug, Korruption und Verstrickung in die Kriminalität vor. Sie boykottiert seit mehr als zwei Jahren das Parlament. Die Albaner gelten als skeptisch gegenüber der Politik: Bei der Parlamentswahl vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 45 Prozent – ein historisches Tief.

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