Schwere Krawalle bei Mai-Demos: 93 Polizisten verletzt

von Redaktion

Linke Demonstranten griffen zu Gewalt: Feuerwerkskörper, Nebeltöpfe, Flaschen- und Steinwürfe gegen Beamte

Berlin/Frankfurt/Hamburg – Tausende linke Demonstranten haben den 1. Mai für ihre traditionellen Proteste genutzt – schlimmer als in Vorjahren. Vor allem in Berlin, Hamburg und Frankfurt kam es dabei zu größeren Auseinandersetzungen mit der Polizei. In der Hauptstadt flogen Steine und Flaschen gegen Einsatzkräfte. Randalierer zerrten Müllcontainer und Paletten auf die Straße und zündeten sie an. Es kam zu zahlreichen Festnahmen.

Laut der Senatsverwaltung für Inneres wurden mindestens 93 Polizisten verletzt. Nach Angaben des Bündnisses, das zu der Demonstration aufgerufen hatte, sind auch aufseiten der Demonstranten Dutzende von Menschen verletzt worden. Es warf der Polizei laut einer Mitteilung vor, Polizisten hätten grundlos auf Demonstrierende eingeprügelt.

Rund 5600 Beamte aus mehreren Bundesländern waren am Samstag in Berlin im Einsatz. Zahlreiche über den Tag verteilte Kundgebungen blieben ruhig, erst am Abend wurde es bei der sogenannten revolutionären „1.- Mai-Demonstration“ in Berlin-Neukölln krawallig. Der Protestzug mit 8000 bis 10 000 Menschen wurde vom Versammlungsleiter für beendet erklärt, nachdem er selbst aus der Menge angegriffen worden sei, hatte die Polizei mitgeteilt. Erst gegen Mitternacht war die Lage weitgehend beruhigt. Es habe nur hier und da noch kleinere Feuer gegeben.

Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller, verurteilte die Gewalt. „Ich habe kein Verständnis, wenn einige Gewaltbereite die angespannte und schwierige Lage ausnutzen und Polizistinnen und Polizisten angreifen, zündeln und damit auch viele friedlich demonstrierende Menschen gefährden“, sagte der SPD-Politiker. „Die vielen verletzten Einsatzkräfte sind eine bittere Bilanz, die mich wütend macht.“ Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kohle sprach von einem „sinnlosen und dekadenten Ritual“.

In Hamburg setzte die Polizei vor der Roten Flora im Schanzenviertel Wasserwerfer gegen linke Demonstranten ein. Immer wieder wurden Gruppen von bis zu 150 Personen, die ungeachtet eines Versammlungsverbots auf die Straße gingen, von der Polizei festgesetzt. Es gab zwei Festnahmen.

In Frankfurt kam es ebenfalls zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Mehrere Beamte seien verletzt worden, teilte die Behörde mit. Aus einem Demonstrationszug seien Feuerwerkskörper und Nebeltöpfe geworfen worden. Beamte seien mit Flaschen und Steinen angegriffen worden. Außerdem seien Einsatzkräfte unter anderem durch „gezielte Stöße mit Fahnenstangen von unten hinter das Helmvisier“ attackiert worden. Es habe daher Festnahmen gegeben. Später wurde auch ein Wasserwerfer eingesetzt.

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