Berlin – Der frisch gewählte Vorsitzende der Jungen Alternative (JA), Marvin Neumann, hat seinen Austritt aus der AfD erklärt. Das bestätigte ein Sprecher der Partei am Montag. Neumann war in der vergangenen Woche wegen früheren Äußerungen in sozialen Medien in die Kritik geraten. Die Nachwuchsorganisation reagierte empört.
In einer Erklärung der JA hieß es: „Wir bedauern es, dass Marvin T. Neumann, der bis heute Bundesvorsitzender der Jungen Alternative für Deutschland war, von weiten Teilen des AfD-Bundesvorstands zum Austritt aus der Partei gedrängt wurde, der gleichbedeutend ist mit seinem Rücktritt als Bundesvorsitzender der JA.“ Der Bundesvorstand der Parteijugend führte weiter aus: „Es kann nicht sein, dass selbst innerhalb der AfD die linke Cancel Culture Einzug hält.“ Die sogenannte „Cancel Culture“ bezeichnet aus Sicht von Kritikern eine übervorsichtige Boykott-Kultur gegen Menschen, denen diskriminierende oder beleidigende Aussagen vorgeworfen werden.
In einem internen Schreiben der vom AfD-Bundesvorstand berufenen parteiinternen Arbeitsgemeinschaft Verfassungsschutz von Ende April war unter anderem ein Tweet von Neumann angeführt worden, in dem es hieß: „Es gibt keine „Schwarze(n) Deutsche(n) und Europäer“. Sie sind bestenfalls Teil der Gesellschaft und besitzen bestimmte Staatsbürgerschaften, aber sie sind nicht Teil einer tradierten authentischen „europäische(n) Identität““.
Die Arbeitsgemeinschaft riet dem Parteivorstand, Neumann zum Rücktritt aufzufordern und ihm die Mitgliedsrechte zu entziehen. Andernfalls drohe eventuell eine Beobachtung der JA als erwiesen extremistische Bestrebung.