Christi Himmelfahrt

Erneuerung muss jetzt sein

von Redaktion

CLAUDIA MÖLLERS

Christi Himmelfahrt – willkommener Feiertag in einer Arbeitswoche, mit einem eingebrachten Urlaubstag am Freitag gewinnt man vier freie Tage an einem Stück. Herrlich! Für gläubige Christen und ihre Kirchen aber ist der Feiertag weit mehr als der inzwischen verbreitete Vatertag mit corona-gemäßen Ausflügen. Sie feiern, dass Christus nun bei Gott ist und ihm gleich geworden ist.

Doch das Wissen über solche Feiertage und ihre Bedeutung geht in rasanter Geschwindigkeit verloren. Das hängt auch mit dem inneren Zustand der Kirchen zusammen und mit der Tatsache, dass Hunderttausende jährlich austreten. Wegen der blamablen Aufarbeitung von Missbrauch in beiden Kirchen. Speziell in der katholischen Kirche wegen der Missachtung von Frauen, einer völlig veralteten Sexualmoral, wegen eines krampfhaften Festhaltens an überkommenen Machtstrukturen, einer unzeitgemäßen Hierarchie und unerträglicher Doppelmoral. Hinzu kommt das Unvermögen des Vatikans und der Bischöfe, die Ausgrenzung von Homosexuellen endlich zu beenden.

Dass in diesen Tagen in Deutschland in hunderten katholischer Kirchen homosexuelle Paare von Priestern gesegnet werden, ist mehr als ein Hoffnungszeichen. An der Basis wird nicht mehr hingenommen, diese drängenden Themen weiter auf die lange Bank zu schieben. Reformdebatten sind schön und gut – die Gläubigen, die noch dabei sind, wollen eine erneuerte Kirche. Und zwar jetzt. Und nicht erst zum Sankt-Nimmerleinstag.

Claudia.Moellers@ovb.net

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