Washington – Wegen ihrer scharfen Kritik am früheren US-Präsidenten Donald Trump ist die ranghohe Republikanerin Liz Cheney aus der Fraktionsführung geworfen worden. Die Nummer drei der Konservativen im Repräsentantenhaus wurde bei einer Fraktionsabstimmung ihres Amtes enthoben.
Die 54-Jährige betonte anschließend, sie wolle weiter gegen die „große Lüge“ vom angeblichen Wahlbetrug bei der Präsidentschaftswahl vom November ankämpfen – und eine mögliche Rückkehr Trumps ins Weiße Haus verhindern: „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass der frühere Präsident nie wieder auch nur in die Nähe des Oval Office kommt.“ Die Tochter des früheren Vizepräsidenten Dick Cheney ist eine der schärfsten parteiinternen Kritikerinnen Trumps. Cheney hatte nach der Kapitol-Erstürmung als eine von zehn Republikanern für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten gestimmt.
Die Abgeordnete aus Wyoming hat Trump seitdem wiederholt scharf für seine unbelegten Wahlbetrugsvorwürfe kritisiert. Sie verurteilte zudem einen „gefährlichen und anti-demokratischen Personenkult um Trump“. Nun sagte Cheney, die Republikaner müssten sich für die „Wahrheit“ einsetzen. Die Partei könne nicht zugleich für die „große Lüge“ und für die Verfassung eintreten. „Das Land braucht eine starke Republikanische Partei, das Land braucht eine Partei, die auf grundlegenden Prinzipien des Patriotismus fußt.“
Trump, der Cheney zuletzt regelmäßig attackiert hatte, bezeichnete die Abgeordnete nach ihrer Abwahl als „verbittertes, furchtbares menschliches Wesen“. Sie sei „schlecht“ für die Republikaner.