Spahn: Inzidenz unter 20 für lockeren Sommer

von Redaktion

Zahl der Neuinfektionen sinkt immer weiter – USA und China streiten erneut über Virusursprung

München/Berlin – Es gibt eine neue Zielmarke für den Sommer: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagt, Deutschland müsse für einen unbeschwerten Sommer eine Inzidenz unter 20 erreichen – dann wären zum Beispiel „Konzerte im nicht voll besetzten Olympiastadion oder im Park mit Tests“ denkbar. Der „Bild am Sonntag“ erklärte er: „Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben.“

Die Sieben-Tage-Inzidenz geht bundesweit stetig zurück – am Montag ist sie auf 62,5 gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete 2682 Neuinfektionen binnen eines Tages, die Zahl der Todesfälle lag bei 43. Vor einer Woche lag die Inzidenzzahl noch bei 83,1.

Knapp 40 Prozent der Deutschen haben bislang eine erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen – am Wochenende waren 13,6 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Bis Ende August will Spahn auch Minderjährigen ein Impfangebot machen – er plädiert dafür, Impfdosen von Biontech und Moderna speziell für Schüler zu reservieren. Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) dringt darauf, Kindern und Jugendlichen bis zum Beginn des kommenden Schuljahres ein Impfangebot zu machen, damit das Schuljahr möglichst normal beginnen kann. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) will noch im laufenden Monat über die Zulassung des Biontech-Impfstoffs für Kinder ab zwölf Jahren entscheiden.

In den vergangenen Wochen hat vor allem die indische Virus-Variante B.1.617.2 Sorgen bereitet – jetzt hat sich aber herausgestellt, dass die Mutante den Impferfolg nicht gefährden sollte. Die Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca wirken laut einer Studie der Regierungsbehörde Public Health England (PHE) nach zweifacher Impfung beinahe so effektiv wie gegen die britische Variante B.1.1.7.

Die indische Variante gilt als besonders ansteckend, weshalb auch die Infektionszahlen in Indien in den vergangenen Monaten explodiert sind: Mittlerweile sind dort mehr als 303 000 Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben.

Gut anderthalb Jahre nach Ausbruch des Coronavirus ist nun erneut ein Streit um den Ursprung der Pandemie entbrannt. Ein US-Geheimdienstbericht legt nahe, dass das Virus aus einem chinesischen Labor stammen könnte. Demnach sollen drei Wissenschaftler des Instituts für Virologie in Wuhan im November 2019 schwer erkrankt sein. Die chinesische Regierung wies den Bericht als Lüge zurück. dpa/epd/kab

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