Endlich wieder unbeschwert das Leben genießen, das Gefühl der Freiheit spüren und ausgelassen Spaß haben: Danach sehnt sich nach den Einschränkungen in den letzten Monaten jeder. Doch: Dieser Spaß darf nicht auf Kosten anderer gehen. Und genau das ist der Fall, wenn Auto-Poser nachts lautstark ihre Motoren in Münchens Straßen aufheulen lassen. Vor allem auf der Leopold- und Ludwigstraße wird das Problem immer größer.
Das ist weder lustig noch lässig oder beeindruckend – sondern einfach ein unnötiges und oftmals gefährliches Ärgernis. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Veränderungen an getunten Fahrzeugen genehmigt sind oder nicht. Solange es an Rücksichtnahme fehlt, bleibt der Effekt der gleiche. Dabei geht es nicht darum, jemandem sein Hobby zu vermiesen. Jeder darf natürlich Freude an seinem Auto oder Motorrad haben. Doch wer Anwohner, Fußgänger und Radfahrer drangsaliert, erweist in der immer lauter geführten Debatte um autofreie Innenstädte auch den anderen Autofahrern, die nicht nur zum Spaß durch die Straßen kurven, einen Bärendienst.
Die Freude des einen darf nicht zulasten der anderen gehen. Das zeigen auch die Ausschreitungen an öffentlichen Plätzen, mit denen die Polizei an den letzten Wochenenden zu kämpfen hatte. Fehlt es an Verantwortungsbewusstsein, dann helfen leider nur noch Strafen.
Claudia.Schuri@ovb.net