Aus Westfalen bis in den Vatikan

von Redaktion

Kardinal Reinhard Marx ist einer der bekanntesten Kirchenmänner in Deutschland

München – Kardinal Reinhard Marx ist einer der bekanntesten Kirchenmänner in Deutschland. Bis 2020 war er der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Bonn. Nach seinem dortigen Rückzug blieb er Erzbischof von München und Freising. Nun hat der 67-Jährige dem Papst seinen Rückzug angeboten.

Marx wurde am 21. September 1953 in Geseke (Westfalen) geboren und nach diversen kirchlichen Ämtern 1996 Weihbischof in Paderborn. Dort unterrichtete er auch in christlicher Gesellschaftslehre. 2002 wurde Marx Bischof von Trier, mit 48 Jahren damals der jüngste deutsche Diözesanbischof. Im November 2007 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Münchner Erzbischof, drei Jahre später wurde er Kardinal, wieder war er für einige Zeit der Jüngste in dem Kreis. Von 2012 bis 2018 war er zudem Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der EU.

Bei der Papst-Wahl im März 2013 war Marx der einzige Vertreter Bayerns. Im April 2013 berief der neue Papst Franziskus den damals 60-Jährigen in den achtköpfigen Kardinalsrat, der ihn bei der Reform der Kurie in Rom berät. Wenig später machte das katholische Kirchenoberhaupt Marx zum Koordinator eines neu geschaffenen Wirtschaftsrates im Vatikan.

2014 folgte der Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz. Anfang 2020 hatte Marx erklärt, bei der bevorstehenden Wahl nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Sein Nachfolger wurde Bischof Georg Bätzing.

Unter seinen deutschen Amtsbrüdern und in der römischen Kurie hat Marx nicht nur Freunde. Manchen Bischof stört dessen barockes Erscheinungsbild, das so gar nicht zu der Kirche der Armen passen will, die der Papst predigt. Marx residiert in einem stattlichen Palais, das ihm allerdings vom Land Bayern zugewiesen wurde.

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