Gewaltexzesse der autonomen Szene

Berliner Verhältnisse

von Redaktion

GEORG ANASTASIADIS

Wohin es führt, wenn der Rechtsstaat sich jahrelang von radikalen Krawallmachern vorführen lässt, zeigen gerade die bestürzenden Bilder aus Berlin. Fliegende Pflastersteine, brennende Barrikaden und massive Angriffe auf Polizisten mit dutzenden verletzten Einsatzkräften sind keine Ausdrucksformen politischen Widerstands. Sondern schwerste Gewalttaten, die unverzüglich auch so geahndet gehören. Bedanken dürfen sich die an Leib und Seele verletzten Polizisten beim rot-rot-grünen Senat. Er lässt sich den Verlust des staatlichen Gewaltmonopols rund um das von Linksautonomen besetzten Haus an der Rigaer Straße 94 seit vielen Jahren gefallen. Diese Passivität und die mal offene, mal klammheimliche Sympathie mancher Berliner Stadtpolitiker hat die Hausbesetzer leider keineswegs besänftigt, sondern nur in ihrem Glauben bestärkt, den Staat straflos noch weiter herausfordern zu dürfen.

Dieselbe Kompromisslosigkeit, die Linkspartei, Grüne und SPD völlig zu Recht im Kampf gegen den zunehmenden Rechtsextremismus und dessen Blutspur fordern, müssen die in Berlin regierenden Parteien auch der Gewalt der Linksautonomen entgegensetzen, statt so zu tun, als sei deren Treiben Teil eines irgendwie legitimen Kampfs gegen Immobilienspekulation und Wohnungsnot. Wenn sich die Bundesbürger unter Berliner Verhältnissen vorzustellen haben, dass Polizisten verletzt, Kinder aus ihren Schulen evakuiert und Nachbarn terrorisiert werden, ist auch die letzte rote Linie überschritten.

Georg.Anastasiadis@ovb.net

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