Widerstand gegen Taliban

von Redaktion

Bewaffnete Zivilisten schließen sich den Sicherheitskräften an

Kabul – Nach den Offensiven der militant-islamistischen Taliban im Norden des Landes haben sich Zivilisten und Anhänger verschiedener politischer Parteien in Afghanistan bewaffnet und den Sicherheitskräften der Regierung angeschlossen. Das bestätigten lokale Behördenvertreter. In der Provinzhauptstadt Masar-i-Scharif etwa hätten politische Parteien oder einzelne Vertreter insgesamt rund 2000 Männer zum Schutz der Stadt gesandt, sagte die Parlamentarierin Fausia Hamidi. Am Montag waren mehrere Bezirke in der Provinz Balch an die Taliban gefallen und kurzzeitig Taliban-Kämpfer am Westtor von Masar-i-Scharif aufgetaucht. Das Westtor befindet sich rund 15 Kilometer von Camp Marmal, wo noch Soldaten der Bundeswehr stationiert sind. Für das Camp bestehe keine Bedrohung, hieß es.

Lokale Medien berichteten auch aus den Provinzen Tachar und Badghis von Zivilisten, die sich den Sicherheitskräften anschlossen. Am Sonntag hatte Verteidigungsminister Bismillah Mohammadi dazu aufgerufen, die Soldaten zu unterstützen. Die Regierung werde sie dafür mit allem Nötigen versorgen.

Der Vormarsch der Taliban dauert an. Binnen 24 Stunden fielen mindestens zehn Bezirke in sieben Provinzen im Norden und Süden an die Islamisten. Seit Beginn des Abzugs der US- und Nato-Truppen haben die Taliban somit 60 Bezirke erobert. Afghanistan ist in 34 Provinzen und rund 400 Bezirke unterteilt.

Artikel 6 von 11