Bomben im Schwarzen Meer

von Redaktion

Russland feuert zur Abschreckung auf britisches Kriegsschiff

Moskau – Russland hat bei einer beispiellosen Aktion im Schwarzen Meer vor der Küste der Halbinsel Krim zur Abschreckung eines britischen Kriegsschiffs Bomben und Schüsse abgefeuert. Ein Kampfjet warf Bomben ab, ein Kriegsschiff schoss zur Warnung. Der britische Zerstörer „HMS Defender“ drehte ab. Neben dem Verteidigungsministerium sprach auch das Außenministerium in Moskau von einer „groben britischen Provokation“, die gegen internationales und russisches Recht verstoße.

Der britische Botschafter musste ins Außenministerium in Moskau, der Militärattaché ins Verteidigungsministerium zum Rapport. Doch London wiegelte ab. Zwar bestätigten die Briten, dass es Schüsse gegeben habe. Doch sei das Feuer zuvor als russische Militärübung angekündigt worden. Es habe keine Schüsse und Bomben gegeben, die dem britischen Zerstörer gegolten hätten.

Ein BBC-Reporter an Deck der „HMS Defender“ berichtete jedoch von massiven Versuchen russischer Flugzeuge und Schiffe, den Zerstörer von seinem Kurs abzubringen. „Zeitweise waren 20 (russische) Flugzeuge über dem Kriegsschiff“, sagte er. Es habe Warnungen der Küstenwache gegeben und auch Schüsse, die seien jedoch wohl außerhalb der Reichweite abgefeuert worden. Die „HMS Defender“ habe trotzdem ihren Kurs beibehalten.

Die russische Version lautet: Der Zerstörer sei am Mittag im Südwesten der von Russland 2014 annektierten Krim drei Kilometer weit in russische Hoheitsgewässer gefahren. Auf Warnungen habe die Besatzung nicht reagiert. Daraufhin habe zuerst ein Grenzpatrouillenschiff Warnschüsse abgegeben und dann ein Flugzeug „präventiv“ vier Bomben auf den Kurs des Schiffes abgeworfen.

Großbritannien erkennt das Gewässer nicht als russisch an. Das britische Verteidigungsministerium sprach von einer „harmlosen Durchfahrt“ durch ukrainische Gewässer.

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