München – Verglichen mit dem Ergebnis der vergangenen Bundestagswahl muss die CSU laut einer Umfrage einen Rückgang in der Wählergunst in Bayern hinnehmen. Dem aktuellen BR-BayernTrend des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap zufolge würden sich 36 Prozent der Befragten für die Christsozialen entscheiden, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Damit läge die CSU 2,8 Prozentpunkte unter dem Ergebnis bei der Wahl 2017 (38,8).
Deutlich zulegen würden in diesem Vergleich dagegen die Grünen auf 18 Prozent, ein Plus von 8,2 Prozentpunkten. Um Platz drei würden demnach bei den Wählerstimmen in Bayern FDP (11 Prozent /+0,8), AfD (10 Prozent/-2,4) und SPD (9 Prozent/ -6,3 Punkte) konkurrieren. Vor allem die Liberalen haben in den vergangenen Monaten in der Gunst der Wähler deutlich aufgeholt. Im Januar beim letzten BayernTrend, als die Sonntagsfrage auf eine Landtagswahl abzielte, lagen sie noch bei mageren drei Prozent. Die Freien Wähler überspringen in der neuesten Umfrage in Bayern die Fünf-Prozent-Hürde zum Einzug in den Bundestag (6 Prozent/+3,3 Punkte), die Linke würde hingegen scheitern (4 Prozent/-2,1).
Bei der Frage, welchen Kanzlerkandidaten die Bayern bevorzugen würden, liegt der CDU-Vorsitzende Armin Laschet mit komfortablem Vorsprung vorne. Er kommt auf 33 Prozent, SPD-Kandidat Olaf Scholz auf 22. Die Grüne Annalena Baerbock erreicht eine Zustimmung von 15 Prozent. Im eigenen Lager muss der Unions-Kandidat dagegen etwas um Rückhalt kämpfen. Während sich sechs von zehn CSU-Anhängern für den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten entscheiden würden, tendieren bei SPD und Grünen jeweils rund sieben von zehn für Scholz respektive Baerbock.
Wenig überraschend liegt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bei der Frage nach der Zufriedenheit mit konkreten Politikern im Freistaat deutlich vorne. Sein Zustimmungswert von 70 Prozent liegt lediglich zwei Punkte unter dem vom Januar. Zum Vergleich: Die CSU, die jetzt auf 36 Prozent kommt, lag vor einem halben Jahr in der Wählergunst noch bei 48. Scholz’ Arbeit wird von 40 Prozent positiv bewertet (-12), es folgen FDP-Chef Christian Lindner (36), Laschet (34) und Baerbock (24).
Nach bald anderthalb Jahren Pandemie ist der Umgang mit dem Coronavirus für die Menschen im Freistaat der Erhebung zufolge nur noch das zweitwichtigste Thema. 20 Prozent der Befragten bezeichneten es als dringlichstes politisches Problem in Deutschland. Als größte nationale Herausforderung betrachten die Bürger demnach den Klimawandel (36). Verglichen mit der Bundestagswahl 2017 ist dieses Thema auf der Agenda vom fünften auf den ersten Platz vorgerückt. Es wird nicht mehr nur von Anhängern der Grünen als wichtigstes Problem genannt, sondern auch von Anhängern der CSU, der SPD, der FDP sowie der Freien Wähler.
Die Asyl- und Flüchtlingspolitik, für 58 Prozent der Bayern 2017 noch größte bundespolitische Herausforderung, liegt gleichauf mit Corona-Fragen bei 20 Prozent. Lediglich die Anhänger der AfD sehen sie immer noch als wichtigstes Thema. mm