Ringen um UN-Hilfen für Syrer

von Redaktion

Russland will offenen Grenzübergang zugunsten Assads schließen

New York/Istanbul – Kurz vor einem möglichen Aus der UN-Hilfe für Millionen Syrer hat der EU-Kommissar für Krisenmanagement vor einer Katastrophe für die Menschen gewarnt. Hintergrund ist ein Streit im UN-Sicherheitsrat über die Offenhaltung eines Grenzübergangs für Hilfslieferungen und den Einfluss der syrischen Führung auf deren Verteilung. „Eine Nicht-Erneuerung dieser Lebensader über Bab al-Hawa würde enorm dramatische Konsequenzen haben für Millionen von Menschen“, sagte Janez Lenarcic im türkischen und nahe der syrischen Grenze gelegenen Ort Reyhanli. „Dieser Übergang muss erhalten bleiben.“

Bab al-Hawa ist ein Grenzübergang im Nordwesten Syriens, über den täglich große Mengen Hilfslieferungen von der Türkei in das Bürgerkriegsland gelangen. 2014 wurde die UN-Mission ins Leben gerufen, am 10. Juli soll sie auslaufen.

Eine Verlängerung im Sicherheitsrat droht am Veto Russlands zu scheitern. Drei weitere Grenzübergänge wurden bereits auf Betreiben der russischen Führung geschlossen. Moskau argumentiert, die Lieferungen könnten auch über die syrische Hauptstadt Damaskus in Rebellengebiete gelangen. Viele Experten lehnen diesen Vorschlag ab. Die Kontrolle über einen bedeutenden Teil der Hilfe würde die Position von Präsident Baschar al Assad einseitig deutlich stärken.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat Russland gemahnt, die UN-Nothilfe in Nordsyrien nicht zu behindern: Die Androhung, eine Verlängerung der Grenzöffnung für die humanitäre Hilfe zu blockieren, sei „inakzeptabel“. » KOMMENTAR

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