München – Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will trotz des Vormarsches der radikal-islamsichen Taliban auch weiterhin Abschiebungen nach Afghanistan durchführen. Das sagte er in einem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview mit dem Portal „Bild.de“. Man müsse sich auch darauf einstellen, dass es eine verstärkte Migrationsbewegung geben könne. Die Probleme Afghanistans müssten aber vor Ort gelöst werden. Die Aussage von Angela Merkel, nicht alles, was in anderen Ländern passiere, könne Deutschland kompensieren, sei der richtige Zugang zu dem Thema. Konfrontiert mit Aussagen eines Taliban-Richters über brutale Strafen, die etwa Homosexuellen drohen, sagte Kurz, genau diese kranke Ideologie wolle er nicht nach Europa importieren. Kurz sagte mit Blick auf Menschen, die seit 2015 gekommen seien, man habe es neben vielen gut Integrierten auch mit antisemitischen, homophoben und frauenfeindlichen Einstellungen zu tun. Wenn Menschen in Afghanistan flüchten müssten, halte er etwa die Türkei oder andere Teile Afghanistans für den richtigen Ort. sr