München – Nach dem bundesweiten Warntag ist auch der nächste landesweite Probealarm in Bayern abgesagt. Beides sollte am 9. September stattfinden. Der bundesweite Warntag, der nach der Einführung im vergangenen Jahr eigentlich jährlich stattfinden soll, war schon im Juni auf September 2022 verschoben worden. Deswegen hat das bayerische Innenministerium nun entschieden, dass auch der bayernweiten Probealarm erst wieder im Frühjahr 2022 stattfinden soll.
Anders als den Bundes-Warntag gibt es den bayerischen Probealarm schon seit Jahren. Dabei werden traditionell die nach dem Kalten Krieg noch vorhandenen Warnsirenen getestet. Laut Staatsregierung gibt es bayernweit noch 12 000, allerdings längst nicht mehr überall. Teils dienen sie heute zur Alarmierung von Feuerwehrleuten. 2500 Sirenen stehen auch rund um Kernkraftwerke und Industriebetriebe, um im Störfall zu warnen.
Sirenen können auch bei anderen Szenarien wie Hochwasser genutzt werden, um der Bevölkerung unüberhörbar zu signalisieren, dass eine Gefahr droht, über die sie sich mithilfe anderer Quellen wie Radios oder Warn-Apps informieren soll. Diese werden werden auch vom bundesweiten Warnsystem MoWas mit Informationen versorgt und werden beim bayerischen Probealarm inzwischen mitgetestet.
Doch beim ersten Bundes-Warntag erreichten Warnmeldungen Nutzer teils erst mit großer Zeitverzögerung. Das Bundesinnenministerium hatte den Warntag als „fehlgeschlagen“ bezeichnet und Nachbesserungen angekündigt. Im Juni teilte die Behörde mit, dass die Vorbereitungen für einen erneuten Test länger dauern. Solange will auch das bayerische Innenministerium mit einem weiteren Probealarm warten. Man rechne mit der Überarbeitung bis Jahresende.
Nach der Flutkatastrophe vom Juli streben Bund und Länder nun zusätzlich ein SMS-Warnsystem an, das Warnungen an alle Handys in einem betroffenen Gebiet schickt. S. REICH