Kritik an Berliner Linken nach Ehrenmord-Fall

von Redaktion

München – Nach dem mutmaßlichen Mord an einer 34-jährigen Afghanin durch ihre beiden Brüder in Berlin hat sich im Senat eine Debatte um den Begriff „Ehrenmord“ entsponnen. Als solchen hatte die Staatsanwaltschaft die Tat am Freitag bezeichnet. Die Lebensweise der geschiedenen zweifachen Mutter sei vermutlich das Tatmotiv. Die Senatorin Elke Breitenbach (Die Linke) sagte dazu: „In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Das ist kein Ehrenmord, das ist Femizid.“ Sie reagierte damit auch auf eine Äußerung des Berliner CDU-Chefs Kai Wegner. Der hatte „eine offene Debatte“ gefordert über „gescheiterte Integration aufgrund archaischer Wertvorstellungen, die aus den Herkunftsländern nach Deutschland mitgebracht werden“. Breitenbach kritisierte, es gehe nicht um Herkunft, sondern um Geschlecht. Sie wisse nicht, „wie man Männer besser integrieren kann“. Widerspruch kam von SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey. Sie nannte die Tat einen „schrecklichen Ehrenmord“. Religiöse und kulturelle Hintergründe dürften kein Tabu sein.  sr

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