Lukaschenko attackiert Westen

von Redaktion

Vorwurf: Sportlerin manipuliert – Irak holt Migranten zurück

Washington/Minsk – Die USA verhängen ein Jahr nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus weitere Sanktionen gegen die Regierung von Machthaber Alexander Lukaschenko. US-Präsident Joe Biden unterzeichnete einen entsprechenden Erlass, unter anderem wegen Lukaschenkos „Angriff auf die demokratischen Bestrebungen und die Menschenrechte der belarussischen Bevölkerung“, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Auch das Nationale Olympische Komitee von Belarus sei Ziel von Sanktionen des US-Finanzministeriums.

Lukaschenko hat unterdessen die Flucht der Olympia-Läuferin Kristina Timanowskaja als vom Westen initiiert bezeichnet. „Sie hätte das selbst nicht getan, wenn sie nicht gesteuert worden wäre“, sagte Lukaschenko gestern. Ein Jahr nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl sprach er bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Veranstaltung zu Journalisten, handverlesenen Bürgern und Mitgliedern des Staatsapparats.

Die 24 Jahre alte Leichtathletin Timanowskaja wirft den Behörden ihres Heimatlandes vor, sie hätten sie wegen kritischer Äußerungen von den Olympischen Spielen entführen wollen. Vor gut einer Woche suchte sie am Flughafen von Tokio den Schutz der japanischen Polizei und floh schließlich nach Polen. Timanowskaja sei von „ihren Freunden in Polen“ manipuliert worden, sagte Lukaschenko.

Der Irak holt indes hunderte Migranten zurück, die an der Grenze zwischen Belarus und dem EU-Land Litauen gestrandet sind. Insgesamt wolle das Land 280 Staatsbürger ausfliegen lassen, kündigte ein Sprecher des irakischen Außenministeriums am Montag an.

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